Mary Hooper: Geheimnisvolles Vermächtnis

Die Geschichte spielt im Jahre 1861. Die fünfzehnjährige Grace lebt mit ihrer Schwester Lily in einem der ärmsten Viertel Londons. Als schliesslich ihre Unterkunft von der Stadtverwaltung beschlagnahmt wird, man will dort teure Mietwohnungen bauen, landen die beiden endgültig auf der Strasse. Grace findet schliesslich Arbeit in einem Bestattungsinstitut, weil sie so tragisch dreinblicken kann. Ihre geistig zurückgebliebene Schwester soll im gleichen Institut in der Küche arbeiten. Das heisst 14 Stunden schuften jeden Tag, ohne Lohn und ohne Freizeit. Was die beiden Schwestern in ihrem Elend nicht mitbekommen, ihr Arbeitgeber aber sehr wohl weiss: Grace und Lily werden per Zeitungsanzeige als Erbinnen eines enormen Vermögens gesucht. Der skrupellose Arbeitgeber will sich diese Erbschaft nicht entgehen lassen und so geraten die beiden Schwestern in lebensbedrohende Schwierigkeiten. Es ist nicht nur die eindrückliche Beschreibung des Lebens zu viktorianischer Zeit in London, welche dieses Buch auszeichnet, es ist vor allem der spannende Plot. «Page Turner» heisst das moderne Fachwort dafür – einmal begonnen, wird man das Buch kaum mehr weglegen können. Und dass diese ganze himmeltraurige Geschichte der beiden Schwestern mit einem Happyend schliesst, das tut beim Lesen richtig gut! Mary Hooper hat einen Krimi aus der Zeit und der Umgebung von Charles Dickens geschrieben. Die Geschichte wird viele Jugendliche ab etwa 13 Jahren begeistern.

Rezension: Maria Riss

Mary Hooper: Geheimnisvolles Vermächtnis. Berlin Verlag, Bloomsbury, 2010.

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