Jutta Richter: Der Anfang von allem

Roman. Jutta Richter erzählt die älteste Liebesgeschichte der Welt ganz neu. Die Geschichte nämlich von Adam und Eva, von Kain und Abel, der Katze und dem Hund. Es gelingt der Autorin, den alten Stoff anregend, berührend und packend zu erzählen und damit der Geschichte Aktualität zu verleihen. So zeitlos geschildert könnte sich das Geschehen auch heute abspielen. Nicht die böse Schlange vertreibt Adam und Eva in Juttas Richters Buch aus dem Paradies – Adam sieht sich vielmehr mit Fragen nach Vertrauen, Verrat, Lügen, Ehrlichkeit und Freundschaft konfrontiert. Das Buch handelt von den grossen Träumen der Menschen, von ihrem Streben nach Glück und Zufriedenheit, sowie von ihren Sehnsüchten und Wünschen. Es beschreibt das Leben, wie es ist, mit all seinen Höhen und Tiefen, mit Freud und Leid. Immer wieder geht es um grosse Gefühle wie Eifersucht und Neid, Trauer und Verzweiflung, Zuversicht und Glück, Liebe und Hass. Adam, der voller Zweifel ist, stellt ehrliche und offene Fragen an Gott, die den Leser nicht unberührt lassen.

Das Buch lässt sich trotz der inhaltlichen Tiefe leicht und gut lesen. Durch den kunstvoll arrangierten Wechsel der Erzählperspektiven setzt sich vor dem inneren Auge der Lesenden die ganze Geschichte allmählich zusammen. Die bildhafte Sprache zieht Lesende in den Bann des Geschehens.

Ein kleines, aber berührendes literarisches Kunstwerk, das auf der Oberstufe sehr zu empfehlen ist. Es ermöglicht einen Einstieg in philosophische Fragen und lädt zum Diskutieren über grundlegende Fragen ein.

Rezension: Claudia Rüetschi

Jutta Richter: Der Anfang von allem. Hanser Verlag, 2008.

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