John Green: Das Schicksal ist ein mieser Verräter

Als Hazel sechzehn ist, kommt ihre Mutter zum Schluss, dass Hazel unter Depressionen leide. In jeder Broschüre steht ja schliesslich auch, dass Depressionen bei Krebskranken sehr häufig vorkommen. Hazels Krebs ist nicht heilbar, sie weiss, dass sie nicht mehr allzu lange leben wird. Tapfer schleppt sie ihr Wägelchen mit der Sauerstoffflasche mit sich und besucht ihrer Mutter zuliebe auch tatsächlich jede Woche eine Selbsthilfegruppe. Dort lernt sie Gus kennen. Gus ist anders als alle andern jungen Männer, er ist intelligent, witzig, schlagfertig und Gus ist von einer umwerfenden Offenheit. Hazel und Gus verlieben sich ineinander. Gus ermöglicht ihr schliesslich die Erfüllung eines sehr grossen Wunsches: Sie kann mit ihm nach Amsterdam fliegen, um dort den Autor ihres Lieblingsbuches kennenzulernen. Hazel und Gus wollen auskosten, was ihnen an Zeit bleibt und sie erfahren, dass sich Liebe lohnt, ganz egal was passiert.

Der vorliegende Roman von John Green ist kein Buch über Krebskranke. Was Hazel und Gus in dieser Geschichte den Lesenden vorleben, ist im Grunde genommen eine wunderschöne, gänzlich unsentimentale Ode an das Leben. John Green lässt seine Figuren sehr offen über ihre Krankheit und über den drohenden Tod reden, lässt dabei aber kein Mitleid aufkommen und gerade dies macht einen, obwohl das Thema so ergreifend ist, die Lektüre so leicht. Die Geschichte regt zum Nachdenken an, sie berührt, ist stellenweise traurig aber keinesfalls deprimierend und lässt Lesende nicht mehr los. Eine unvergessliche Lektüre für Jugendliche und Erwachsene.

Rezension: Maria Riss

John Green: Das Schicksal ist ein mieser Verräter. Hanser, 2012.

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