Ulf Nilsson / Gitte Spee: Die allerkleinste Polizistin

Heute ist ein ganz besonderer Tag. Die ganze Schulklasse darf Kommissar Gordon, den alten Kröterich, in seiner Polizeistation besuchen. Für Pieps, die kleine Siebenschläferin, ist heute zugleich ihr erster Tag in der Schule. Pieps ist wirklich noch sehr klein. Man läuft Gefahr, sie dauernd zu übersehen. Und mit dem Sprechen hat es Pieps auch noch nicht so ganz. Meist sagt sie einfach «Bladi Bladi», weiss der Himmel, was sie damit sagen will. Interessiert sitzen alle Schulkinder bald am grossen Tisch und hören genau zu, was man als Kommissar alles zu tun hat. Pieps hat es aber auf keinen Stuhl geschafft, sie ist einfach zu klein und als sie sich lautstark wehrt, weiss niemand, was sie sagen will. Grund genug für Pieps, diese blöde Polizeistation zu verlassen. Sie will heim. Sofort. Zu Mama. Natürlich kennt sie den Weg nicht und verläuft sich im grossen Wald. Und natürlich machen sich Kommissar Gordon und die ganze Schulklasse bald auf, die kleine Siebenschläferin zu suchen. Nur: Pieps ist zwar klein, aber blöd ist sie nicht. Wie es schliesslich dazu kommt, dass Pieps nicht nur sich selber, sondern gleich auch die ganze Klasse rettet, das sei an dieser Stelle noch nicht verraten. Nur so viel vorneweg: Klein zu sein, das hat oft durchaus auch seine Vorteile.
Endlich gibt es wieder einmal ein richtig spannendes Bilderbuch. Mit eigenwilligen und liebevollen Figuren und mit Bildern, die das Geschehen ganz wunderbar untermalen. Die Gefühle von Pieps werden die meisten Kinder aus eigener Erfahrung kennen und wohl beim Zuhören den Mut dieser winzigen Siebenschläferin auch etwas bewundern. Ein herrliches Bilderbuch, mit überaus liebenswerten Figuren und einer etwas längeren Geschichte, in die Kinder ab etwa 4 Jahren mit Sicherheit gerne eintauchen werden.
Ulf Nilsson / Gitte Spee: Die allerkleinste Polizistin. Aus dem Schwedischen von Ole Könnecke. Moritz 2020. ISBN: 978-3-89565-398-8

Rezension: Maria Riss

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