Philip Pullman: Der goldene Kompass

Fantasy- und Abenteuerroman. Lyra lebt mit ihrem Dämon Pantalaimon im Jordan College in Oxford, einer Parallelwelt, die der unsrigen sehr ähnlich ist. Ihr Alltag wird durchbrochen, als sie versteckt eine geheime Sitzung im College belauscht, an der auch ihr Onkel Lord Asriel teilnimmt. Dort erfährt Lyra erstmals von der Existenz des kosmischen Staubes. Zur gleichen Zeit verschwinden in ihrer Umgebung plötzlich Kinder. Eines Tages ist auch Roger, Lyras bester Freund unauffindbar.

Als ihr die schöne, aber eiskalte Mrs. Coulter anbietet, sie mit auf eine Reise in den Norden zu nehmen, geht Lyra mit ihr. Doch bald muss sie erfahren, dass Mrs. Coulter die Leiterin jener geheimen Organisation ist, die für das Verschwinden der vielen Kinder verantwortlich ist und so flüchtet sie von ihr. Nach und nach wird Lyra klar, dass Mrs. Coulter ihre Mutter und Lord Asriel ihr Vater ist. Dieser wird in der Arktis gefangen gehalten und auch die verschwundenen Kinder wurden dorthin gebracht.

So begeben sich Lyra und ihre Freunde auf eine Reise in den hohen Norden. Lyras Helfer ist ein Althiometer, ein Instrument, mit dem Lyra die Zukunft lesen kann. In Bolvangar, einer Region, die Angst und Schrecken verbreitet, trifft sie auf gefährliche Panzerbären, zerstrittene Hexenclans, einen mutigen Aereonauten und machthungrige Wissenschaftler, die in düsteren Labors verbotene Experimente an Kindern und ihren Dämonen durchführen. Lyra gelingt es schliesslich mit List und einer ihren zahlreich erfundenen Geschichten, das Labor zu zerstören, um dann mit den anderen Kindern die Flucht anzutreten.

Sie erkennt am Schluss des Buches, dass ihre Welt mit einer anderen Welt verbunden ist. Lord Asriel macht sich auf den Weg in diese Welt und opfert, um eine Verbindung der Welten herzustellen, Lyras bester Freund Roger, der daraufhin stirbt. Mit Lyras Entschluss, Asriel in die unbekannte Welt zu folgen, endet der 1. Band.

Mit seinen über 400 Seiten ist das Buch wohl eher für Lesebegeisterte gedacht und empfiehlt sich zur Lektüre ab etwa 12 Jahren. Inhaltlich ist der Plot eher anspruchsvoll, da die Thematik und die Geschichte recht komplex sind. «Der goldene Kompass» ist aber ein spannender, packender und unterhaltsamer Roman, der Jugendliche wie Erwachsene in seinen Bann zu ziehen vermag.

Pullman verstrickt geschickt Elemente des Abenteuerromans, des Thrillers, der Fantasy sowie des Märchens und führt Lesende in eine magische Parallelwelt voller Geheimnisse und Gefahren. Im Buch vermischen sich phantastische Realitäten mit der menschlichen Wirklichkeit, sowie wissenschaftliche Erkenntnisse mit der Religion. Das Buch wurde im Dezember 2007 verfilmt.

«Der goldene Kompass» ist der erste Band einer Trilogie. Thema aller Bücher ist das Erwachsenwerden. Im Heyne Verlag sind auch die beiden Folgebände erschienen: «Das magische Messer» und «Das Bernsteinteleskop».

Rezension: Claudia Rüetschi

Dieses Buch ist auch als Hörbuch erschienen. Die beiden Versionen des gleichen Textes ermöglichen unterschiedliche und differenzierende Zugänge.

Philip Pullman: Der goldene Kompass. Wilhelm Heyne Verlag, 1996.

Christopher Paul Curtis: Die Watsons fahren nach Birmingham – 1963

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