Peter van Olmen: Odessa und die geheime Welt der Bücher

Aus dem Niederländischen von MirjamPressler

Odessa ist zwölf Jahre alt und die Tochter der Muse Kalliope. Auf der Suche nach ihrem unbekannten Vater gelangt Odessa in die geheime Stadt der unsterblichen Dichter: Scribopolis. Dort trifft Odessa den klugen, aber schwierigen Kafka, den eher herrschsüchtigen Dostojewski und auch den liebevollen Shakespeare. Doch die Stadt wird bedroht. Mabarak, der frühere Freund Shakespeares, ist im Besitz von Buchus, einem Buch, mit dem er die ganze Welt unterwerfen kann. Was man in Buchus schreibt, wird wirklich geschehen. Odessa ist laut dem Orakel die einzige, die Mabarak besiegen und Buchus zurückholen kann. Sie allein kann die wunderschöne Stadt der unsterblichen Dichter vor dem Untergang retten. Odessa begibt sich in grosse Gefahr, sie kämpft gegen den siebenköpfigen Drachen in Delphi, überlistet gemeine Schnüffler und bösartige Gnorks. Bei all diesen Abenteuern kann ihr nicht einmal ihr neuer Freund Orpheus wirklich helfen, weil der nur seine geliebte Euridyke im Kopf hat.

Peter van Olmen hat einen überaus mitreissenden, anspruchsvollen Phantasieroman geschrieben, der nicht nur durch den spannenden Plot überzeugt. Es sind vor allem die präzisen Beschreibungen der unterschiedlichen Figuren, auch jene aus berühmten Werken der Literatur wie Hamlet oder Sherlock Holmes und die unzähligen Anspielungen auf Figuren der griechischen Mythologie, die Lesende dermassen fesseln, dass man das über 500 Seiten starke Buch nicht mehr weglegen mag. Der Roman ist ein typisches Beispiel für gutes Cross-Writing: Dem Autor ist es mit diesem Buch gelungen, erwachsene und jugendliche Leserinnen und Leser gleichermassen anzusprechen. Und zu guter Letzt: Wenn Mirjam Pressler Bücher übersetzt, dann lohnt sich deren Lektüre immer.

Rezension: Maria Riss

Peter van Olmen: Odessa und die geheime Welt der Bücher. Dressler, 2010.

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