Luv Frohde: Ein Hund für Jacob

Als Jacobs Hund stirbt, bricht für Jacob eine Welt zusammen. Sein Hund Buster war sein allerbester Freund. Er war immer an seiner Seite, hat gespürt, wenn Jacob traurig war und war ausgelassen und spielfreudig, wenn Jacob guter Dinge war. Erwachsene haben gut reden, wenn sie meinen, dass die Zeit Wunden heile oder dass er sich doch einfach einen neuen Hund wünschen solle. Jacob ist sich sicher, dass seine Trauer nie aufhören wird, und einen Hund will Jacob niemals mehr haben. Und dann sind Sommerferien. Die Familie fährt wie in jedem Jahr an den grossen See. Dort hat Jacob im letzten Jahr zusammen mit anderen Kindern eine Waldhütte gebaut. Jacob baut an der Hütte weiter, er übernachtet sogar dort. Und dann ist da plötzlich dieser Hund, klein, scheu, ausgehungert und schwarz. Der Hund scheint niemandem zu gehören. Jacob legt dem Hund Essen vor die Hütte und spricht beruhigend auf ihn ein. Mit jedem Ferientag traut sich der Hund näher an den Jungen heran und bald lässt er sich auch streicheln. Jacob ist überglücklich, denn der Hund scheint ihm zu vertrauen. Ganz allmählich wird Ronny, so nennt er den kleinen Hund, zum steten Begleiter. Als sich bis zum Ende der Ferien kein Besitzer meldet, darf Jacob den Hund Ronny sogar mit nach Hause nehmen. Erst zwei Monaten später kommt dieser Anruf von den Leuten, denen der Hund offensichtlich gehört. Erneut verliert Jacob seinen treusten Freund. Jacob weiss weder ein noch aus und ist völlig verzweifelt. Aber dann, ein paar Wochen später, steht der kleine schwarze Ronny plötzlich vor Jacobs Tür: Hunde sind klug und wissen ganz genau, wer sie lieb hat und wo sie hingehören.

Die Geschichte ist ganz nah an der Alltagswelt von Kindern. Jacobs Verzweiflung, seine grosse Trauer, das kennen die meisten Kinder in irgendeiner Form. Die Autorin fokussiert ihre Geschichte ganz stark auf die Beziehung zwischen Jacob und seinem Hund und lässt anderes bewusst weg. So wird Jacobs Kummer und sein eindrücklicher Weg aus der Trauer besonders gut nachvollziehbar. Und dass zu guter Letzt doch noch alles gut kommt, das tut selbst erwachsenen Lesenden gut. Die berührende Geschichte ist in kurze Leseportionen eingeteilt und eignet sich auch deshalb sehr gut zum Vorlesen. Für Kinder ab etwa 9 Jahren.

Luv Frohde: Ein Hund für Jacob. Aus dem Norwegischen von Inge Wehrmann.Thienemann 2017. ISBN: 978-3-522-18435-9

Rezension: Maria Riss

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