Lauren Child: Clarice Bean und die Weihnachtswichtel

In Clarice Beans Familie gibt es in der Weihnachtszeit bestimmte Rituale, die sich jährlich wiederholen müssen und auf keinen Fall geändert werden dürfen. Es ist eine Art weihnachtlicher Geist, der die Familie in den Dezembertagen überfällt und den Clarice mit jedem Tag mehr spürt. Nur manchmal, da macht dieser «Geist» Pause. Zum Beispiel, als Mama erklärt, sie wolle in diesem Jahr an Weihnachten keine Gäste und nur ihre Familie um sich haben. Auch beim Aussuchen der Weihnachtstanne gibt es heuer Probleme. Der Baum ist nämlich so gross, dass Onkel Ted, der Feuerwehrmann, herkommen und ihn zersägen muss. Bei einer so grossen Familie, vier Kinder und ein alter Opa, sind Hektik und Trubel vorprogrammiert.  Zwar freuen sich alle auf das Fest, aber vor allem bei Papa und Mama liegen die Nerven manchmal blank. Natürlich kommt auch in diesem Jahr schliesslich alles gut. Clarice ist felsenfest überzeugt, dass es tatsächlich einen weihnachtlichen Geist gibt, der dafür gesorgt hat.
Es ist nicht nur die humorvolle Geschichte, die dieses Buch zu etwas Besonderem macht, es ist die Art und Weise, wie Clarice in Worten und Bildern davon berichtet. Text und Bild fliessen ineinander, oft sind wichtige Aussagen in grossen Lettern gedruckt, stellenweise stehen einzelne Sätze quer auf den Seiten oder sie verlaufen in Schlangenlinien, als Clarice sich zum Beispiel im Tannenbaumwald verläuft. Lauren Child ist eine Künstlerin, die mit Worten genauso fabelhaft umgehen kann, wie mit dem Zeichenstift. Ein aussergewöhnliches Weihnachtsbuch, zum Text- und Bilderlesen für Kinder ab etwa 7 Jahren. 240 Seiten.

Lauren Child: Clarice Bean und die Weihnachtswichtel. Aus dem Englischen von Ann Lecker. Dragonfly 2022. ISBN: 978-3-7488-0212-9

Rezension: Maria Riss

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