Jean-Claude Mourlevat: Jefferson

Jefferson ist ein junger Igel, der alleine in seinem Haus im Wald wohnt. Er ist etwas eitel und braucht deshalb dringend einen Termin beim Friseur in der Stadt. Als er im Salon ankommt, findet er den Inhaber erstochen auf dem Boden liegend. Er zieht das blutige Messer aus dem Körper und wird dabei von einer Ziege beobachtet. So gerät der arme Jefferson wegen dieser blöden Ziege unter Mordverdacht. Seine Unschuld zu beweisen, das wird schwierig, also nimmt Jefferson die Ermittlungen gleich selber an die Hand. Schnell wird klar, dass die Spur in die Menschenwelt führt. Zusammen mit seinem Freund Gilbert schliesst er sich einer tierischen Reisegesellschaft an. Obwohl in der Menschenwelt Tiere nicht sonderlich gut behandelt werden, bekommen sie dort unerwartete Hilfe von der Stadtführerin Roxanne. Sie gibt ihnen den Tipp mit dem Schlachthof, wo sich viele zwielichtige Gestalten herumtreiben sollen. Was die beiden Freunde beim Schlachthof zu sehen bekommen, ist furchtbar schockierend, hier werden Tiere geschlagen und gequält. Hier finden sie aber auch das Mordmotiv heraus: Der gute alte Frisör war nämlich Tierschutzaktivist. Und wie es in fast allen Krimis ist, führt auch hier das Motiv zur Täterschaft.
Jean-Claude Mourlevat hat einen überaus spannenden (Tierschutz-)Krimi geschrieben. Rasant und oft voller Komik erzählt er von den gefährlichen Ermittlungen der beiden Freunde im Menschenland. Die Geschichte ist nicht nur spannend, sondern, was das Thema Massentierhaltung betrifft, auch sehr aktuell. Die oft ganzseitigen Bleistiftzeichnungen zeigen Licht und Schatten und geben so die unterschiedlichen Stimmungen im Buch sehr eindrücklich wieder.

Jean-Claude Mourlevat: Jefferson. Aus dem Französischen von Edmund Jacoby. Jacoby Stuart 2020. ISNB: 978-3-96428-056-5

Rezension: Anita Fehr

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