Claudia Frieser: Leo und der Fluch der Mumie

Eine lebendig gewordene Mumie, die mit einem Fluch beladen ist? Der spannende Kinderkrimi beginnt mit der Auswanderungsgeschichte von Leos Familie nach Amerika. Die geschichtlichen Hintergründe werden in die Erzählung integriert, so dass auch junge Leser und Leserinnen ein Gefühl für die Stimmung im Jahr 1933 in Berlin bekommen. Bei der Einschiffung findet Leo ein Tagebuch und fängt an, darin zu lesen. Leo ist Passagier der dritten Klasse und lernt nach und nach seine Mitreisenden kennen. Er schliesst Freundschaft mit seinem Zimmernachbarn Emile, mit Luise aus der ersten Klasse und mit Wilhelm, dem Schiffsjungen. Bald sind die vier Kinder in ein aufregendes Abenteuer verstrickt, in dem alles um den Fluch einer Mumie geht. Und dann fährt das Schiff auch noch an der Stelle vorbei, an der die Titanic gesunken ist. Später taucht eine Mumie bei einer Seance auf und Schiffsjunge Wilhelm berichtet, dass tatsächlich eine ägyptische Mumie an Bord sei. Das ungleiche Quartett stellt Nachforschungen an. Dabei schleichen sie nachts durchs Schiff, kommen hinter üble Machenschaften einiger Passagiere, finden zwei blinde Passagiere und erleben so viele Abenteuer, dass die fünftägige Fahrt keine Minute langweilig ist.
Die spannende Geschichte lässt dem Leser und der Leserin manches Mal den Atem stocken. Es ist nie klar, was es mit diesem Fluch der Mumie auf sich hat, dies hält die Spannung durchgehend auf hohem Niveau. So kann man mit den Kindern mitfiebern und sie auf ihrem nicht ganz ungefährlichen Abenteuer begleiten. Die Geschichte ist sehr gelungen, sie ist facettenreich, manchmal auch etwas gruselig und sehr berührend. Besonders interessant macht die Lektüre auch, dass Cornelia Frieser die packende Abenteuergeschichte in historische Fakten eingebettet hat. Das Buch eignet sich zum Vorlesen und Selberlesen für Kinder ab etwa 10 Jahren.

Claudia Frieser: Leo und der Fluch der Mumie. Dressler, 2015. ISBN: 978-3-791-50711-8

Rezension: Almut Hansen

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