Antonia Michaelis: Kreuzberg 007 − Mission grünes Monster

Hauptpersonen des Buches sind drei etwa 10-jährige Kinder: Pelle, Bella und Max. Sie wohnen alle drei im gleichen Haus an einer belebten Strasse, mitten in Kreuzberg undi sind ständig auf der Suche nach Spannung und Abenteuer. Eines Tages entdecken sie im kleinen Café, wo sich die meisten Quartierbewohner jeweils treffen, eine kleine Notiz: «Gutmütiges Haustier vermisst. Grünlich und etwa 50 cm lang. Hoher Finderlohn!» (Eine Telefonnummer steht da noch, wo man sich mit sachdienlichen Hinweisen melden soll.) Genau auf so etwas haben die drei gewartet, zumal sich herausstellt, dass es sich bei diesem gutmütigen Haustier um einen lebenden Kaiman handelt. Entflohene Kaimane zu fangen, wenn das kein richtiges Abenteuer ist! An Ideen und Plänen fehlt es den dreien nicht, sie suchen im alten Wasserturm, sie durchforsten nachts den Park und als sie im Landwehrkanal etwas Grünliches schimmern sehen, tauchen alle drei in die kalten Fluten – allerdings nicht ganz freiwillig. Und zu guter Letzt, nach elf überaus turbulenten Kapiteln, finden sie ihn schliesslich, den wirklich gutmütigen Kaiman.

Antonia Michaelis hat ein sehr unterhaltsames, witziges und auch ein bisschen schräges Buch geschrieben, das Jungen und Mädchen gleichermassen ansprechen wird. Besonders gelungen ist ihr die Charakterisierung der unterschiedlichen Figuren, der oft ausgeflippten Typen in diesem kleinen Dorf «Kreuzberg». Man begegnet ihnen in jedem Kapitel und sie tun niemals das, was normale Menschen so machen: Der Notizenmann beispielsweise, der tagtäglich im Café hockt und alles aufschreibt, was die Leute sagen oder diesen Typen «Hast-de-mal-nen-Euro», der permanent allen im Weg steht und um Geld bettelt oder die schrullige, stets schlecht gelaunte Besitzerin des Lampengeschäfts. Das Buch erfüllt alle Kriterien für ein wirklich lustiges, spannendes Vorlesebuch. Geeignet für Kinder ab etwa 8 Jahren.

Rezension: Maria Riss

Antonia Michaelis: Kreuzberg 007 − Mission grünes Monster. Dressler Verlag, 2009.

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