Anne Fleming: Ziegen bringen Glück

In einem Hochhaus in New York wohnen die unterschiedlichsten Menschen. Als die 11-jährige Kid mit ihrer Familie für eine kurze Zeit dort einzieht und auf den Hund «Cat» des Onkels aufpasst, hört sie das Gerücht, dass auf den Dächern eine Bergziege lebe. Diese Ziege will sie unbedingt finden, denn wer sie findet, soll sieben Jahre Glück haben. Und Glück, das kann schliesslich jeder gebrauchen. Bald lernt sie den etwa gleichaltrigen Will kennen. Will hat seine Eltern bei den Anschlägen vom 11. September 2001 verloren und lebt seitdem bei seiner Großmutter, die ihn nicht aus den Augen lässt. Obwohl Will schreckliche Höhenangst hat, ist er dabei, als Kid beschliesst, diese Ziege auf dem Hochhausdach ausfindig zu machen.
«Ziegen bringen Glück» wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Neben Kid und ihrer Familie kommen auch verschiedene Hausbewohner sowie die geheimnisvolle Bergziege selbst zu Wort. Diese einzelnen Teile werden auf verblüffende Art und Weise miteinander verbunden, dabei entwickelt sich ein spannender, humorvoller Plot. So erfährt man beispielsweise, wie ein Mann sich dank der Bergziege von einem Schlaganfall erholt oder dass ein anderer Hausbewohner, der die Asche seines verstorbenen Vaters verstreut, nicht ganz unschuldig an der Tatsache ist, dass die Ziege jetzt auf dem Dach lebt. Obwohl die Lektüre nicht ganz einfach ist, bietet das Buch Unterhaltung pur – Spass und Komik führen durch die gesamte Handlung und einige Fragen bleiben bis fast ganz zum Schluss offen. Geeignet sowohl zum Vorlesen als auch zum Selberlesen für Kinder ab der 3. Klasse, welche eine Prise Fantasie gespickt mit Humor und Spannung mögen.

Anne Fleming: Ziegen bringen Glück. Aus dem Englischen von Ingo Herzke. Carlsen 2019. ISBN: 978-3-551-55382-9

Rezension: Junia Schoch

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