Alex Bell: Der Polarbären Entdeckerclub, Reise ins Eisland

Stella darf als erstes Mädchen an einer Forschungsexpedition teilnehmen. Bisher war dies ausschliesslich Jungen vorbehalten. Aber Felix, ihr Ziehvater, setzt sich für sie ein, Stella ist ja wirklich ein ausgesprochen mutiges Mädchen. Bald schon bricht das Forschungsteam ins Eisland auf. Gleichzeitig ist aber auch eine zweite Forschungstruppe unterwegs, diese wollen ebenfalls die Geheimnisse des Eislandes lüften. Da ist es gut, dass alle Entdeckerclubs strenge Regeln haben, das erleichtert das Zusammenleben und die beiden Trupps machen sich gemeinsam auf den Weg. Stella teilt mit drei jungen Forschern einen Schlitten, der von Wölfen gezogen wird. Schon am ersten Morgen auf Eisland passiert das Unglück: Die Wölfe erschrecken und brennen durch. So schnell, dass die Eisbrücke hinter ihnen über dem tiefen Tal zusammenbricht. Die jungen Forscher sind ab sofort auf sich alleine gestellt. Das ist nicht eben einfach und gibt zuerst einmal Streit: Ethan ist eingebildet und weiss alles immer besser. Stella kennt ihre Eltern nicht und wurde von ihrem Ziehvater ziemlich verwöhnt. Beanie ist zwar überaus klug, er kann sich einfach alles merken, ist dafür aber so kontaktscheu, dass er bisher zu keiner Freundschaft fähig war. Und schliesslich ist da noch Shay, der unbedingt das Kommando übernehmen will. Zum Streiten bleibt allerdings wenig Zeit und mit jedem Abenteuer, das die vier bestehen müssen, kommen sie sich näher. Und es sind wahrlich gefährliche Abenteuer! Da gibt es Yetis, die fast so gross wie Häuser sind, da gibt es Frostelfen, bei deren Biss die Glieder abfrieren oder fleischfressende Kohlköpfe. Und da gibt es Einhörner und böse Trolle. All diese Gefahren können die vier nur bestehen, wenn sie einander vertrauen und das lernen sie immer besser. Und so kommt es, dass die jungen Entdecker mehr oder weniger wohlbehalten zurückfinden und vom Präsidenten und allen erwachsenen Entdeckern gebührend gefeiert werden.

Das Buch fasziniert auf vielfältige Weise. Die jungen Entdecker sind alle vier keine Übermenschen, sie haben ihre Sorgen und Nöte und lernen auch, darüber offen zu sprechen. Das Buch eignet sich nicht nur für eher leseschwache Fantasy-Liebhaber, sondern auch hervorragend zum Vorlesen. Der Plot wird linear erzählt und jedes Kapitel beschreibt eines der Abenteuer, so dass man leicht Pausen einschalten kann. Ein wirklich fantastischer Lesespass für Kinder ab etwa 11 Jahren.
Bereits im nächsten Jahr wird ein zweiter Band erscheinen.

Alex Bell: Der Polarbären Entdeckerclub, Reise ins Eisland. Aus dem Englischen von Sibylle Schmidt. Sauerländer im Fischer Verlag 2018. ISBN: 978 3 7373 5498 1
Rezension: Maria Riss

Zurück zur Übersicht