FS20 – Stadtwohnen im Westfeld

Dozent: Prof. Matthias Ackermann

Assistenz: Didier Balissat, Axel Gassmann, Valentin Lang und Anja Müller

Begleitung Soziale Nachhaltigkeit: Prof. Christina Schumacher

Begleitung Tragkonstruktion: Tobias Huber und Manuel Wehrle

 

Stadtwohnen

Mit dem Wohnungsbau beschäftigen wir uns im zweiten Jahr des Architekturstudiums. Der Wohnungsbau ist die älteste, komplexeste, naheliegendste und prägendste Disziplin der Architektur. Wenn wir Wohnungsbau betreiben, müssen wir banale und kleine Dinge ebenso bedenken wie die globalen Herausforderungen unserer Zeit.

 

Ort

Das Areal des Felix-Platter Spitals befindet sich zur Zeit in Transformation. Das Spital selbst ist in einen Neubau umgezogen, das ehemalige Spitalgebäude (Fritz Rickenbacher und Walter Baumann, 1961-67) wird für Wohnungen umgebaut und auf dem Teilareal zwischen Burgfelder- und Hegenheimerstrasse sollen ebenfalls Wohnungen sowie öffentliche Nutzungen entstehen.
Den städtebaulichen Wettbewerb für dieses Areal haben 2017 Enzmann Fischer Architekten und Lorenz Eugster Landschaftsarchitekt gewonnen. Auf der Grundlage dieses Vorschlags wurde ein Bebauungsplan (Anhang 1) verfasst, der inzwischen rechtskräftig ist. Dieser Plan bildet auch den verbindlichen Ausgangspunkt für unsere Semesterprojekte. Zu entwickeln sind architektonische Projekte für Wohnhäuser für eine grosse Vielfalt von Wohnformen.

Einführung Semester 18. Februar 2020, 11.00h, 02.S.21
Einführung Ort 18. Februar 2020, 13.00h, Tramhaltestelle Im Westfeld
mit Claudia Bauersachs und Alan Wakefield,
Baugenossenschaft wohnen&mehr
Einführung Wohnen 18. Februar 2020, 16.00h, Besuch der Ausstellung
„Home Stories. 100 Jahre, 20 visionäre Interieurs“
im Vitra Design Museum, Weil am Rhein
Mittagsvortrag 11. März 2020, 11.00h, 02.W.18
Philipp Fischer, Enzmann Fischer Partner Architekten

 

Soziale Nachhaltigkeit

Beim Wohnungsbau sind neben den ökonomischen auch die sozialen Aspekte entscheidend für das Gelingen von Projekten. Das betrifft sowohl die Wohnhäuser selbst als auch ihre Auswirkungen auf die umliegenden Stadtteile. Bevor wir mit dem eigentlichen Entwurf beginnen werden, beschäftigen wir uns deshalb mit der Frage der Programmierung des Gebäudes und mit den Beziehungen der öffentlichen Nutzungen zum Aussenraum des Quartiers.

Workshop 25./26. Februar 2020
Prof. Christina Schumacher
in 4 Gruppen mit den Assistierenden
Abgabe 17. März 2020 als Teil des Projekts 1

 

Nutzung – Projekt 1

Eine möglichst grosse Vielfalt von Bewohnenden verlangt nach einer grossen Vielfalt an Wohnungen. Kleine Einzimmerwohnungen, studentisches Wohnen, temporäres Wohnen im Hotel und Ferienwohnungen, Familienwohnungen, Wohngemeinschaften und luxuriöse Appartements sollen angeboten werden (Anhang 2).
Ihre Anordnung im Grossblock, die Nutzungen der Erdgeschosse sowie die Dis-
position der Hauseingänge und vertikalen Erschliessungen sind von den Studierenden vorzuschlagen. Diese Festlegungen werden in Gruppen erarbeitet und dargestellt. Für die folgenden Projektarbeiten werden ein oder mehrere Konzepte ausgewählt.

Begleitung Tischkritik in Gruppen 11. März 2020
Abgabe Nutzungskonzept in Plänen, Schemata etc.
städtebauliches Modell 1:500
Kritik 17. März 2020

 

Typologien

Eine systematische Annäherung an den kollektiven Wohnungsbau kann über die Untersuchung der verschiedenen Typologien erfolgen. Dabei geht es um die Erforschung von Gesetzmässigkeiten, die sich aus der Organisation grösserer Einheiten auf der einen, aus den möglichen Bautiefen auf der anderen Seite ergeben.
Die Aufgabe besteht darin, in Gruppen für die jeweilige Kategorie zwei Beispiele zu finden und sie nach vorgegebenen Kriterien zu analysieren und aufzubereiten. Aus der Summe der Analysen stellen wir einen kleinen Atlas zusammen.

Kategorien:
– Einspänner
– Zweispänner
– Mehrspänner
– Laubengang
– Zeile
– Block
– Hochhaus
– Bautiefe 6m
– Bautiefe 12m
– Bautiefe 18m

Kriterien:
Städtebau, Orientierung, Volumen, Anzahl Wohnungen, Konstruktion

Begleitung Dozent (Zwischenbesprechung am 10. März in Gruppen)
Abgabe gemäss Vorgaben
Präsentation 18. März 2020

 

Wohnhaus – Projekt 2

Wir entwerfen den grossen Wohnblock, indem wir ihn in Viertel aufteilen. Jede Studentin, jeder Student übernimmt ein solches Stück und entwirft es in Abstimmung mit seiner Gruppe und nach den Vorgaben des übergeordneten Konzepts. Besondere Beachtung ist neben den Wohnungen den gemeinschaftlichen Flächen zu schenken, insbesondere den Hauseingängen sowie den Treppen- und Liftanlagen. Diese Flächen dienen nicht nur einer Funktion, sie sind auch entscheidend für den Austausch unter den Bewohnenden. Nachzuweisen ist zudem eine Konstruktion, die langlebig, werthaltig und schön ist.

Begleitung Assistierende (wöchentliche Tischkritiken einzeln)
Dozenten Tragkonstruktion (Sprechstunden)
Ausgabe Mittwoch, 18. März (Konzepte, Programm)
Abgabe Situation 1:500
Vollständige Projektpläne im Massstab 1:200
Erdgeschoss mit Umgebung
Einsatzmodell 1:200, städtebauliches Modell 1:500
Modell einer Wohnung im Massstab 1:20
Konstruktiver Schnitt mit Materialisierung 1:20
Zwei renderings (innen und aussen)
1. Zwischenkritik 14. und 15. April 2020
2. Zwischenkritik 19. und 20. Mai 2020
Abgabe der Pläne und Modelle 2. Juni 2020, 8.00h
Schlusskritik 2. Juni 2020 mit Maya Scheibler, Architektin
3. Juni 2020 mit Anne Marie Wagner, Architektin

 

Grundlagen

Der Wohnungsbau wird mit Vorträgen und Lektüre (Selbststudium) thematisch eingeführt. Von den Studierenden wird erwartet, dass sie sich im Laufe des Semesters mit dem Wohnungsbau nicht nur projektbezogen sondern auch breiter befassen.

Vorträge Dienstag, 9.00h, 01.O.20

25.02. Michael Alder (MA)

10.03. Göhner (DB)

24.03. Atelier 5 (AG)

31.03. Fernand Pouillon (AM)

07.04. Peter und Alison Smithson (VL)

28.04. Otto Senn (Dr. Sebastian Stich)

05.05. (Dorothee Huber)

12.05. Bruno Taut (MA)

Texte Heft mit Texten zum Wohnungs- und Städtebau

 

Atelierbetrieb

Das Atelier bietet nicht nur persönliche Arbeitstische für alle Studierenden an, es ist auch Ort des Austauschs und der Begegnung, ein Ort in dem verschiedene Haltungen und Ideen aufeinandertreffen sollen. Von den Studierenden wird deshalb erwartet, dass sie sowohl am Dienstag als auch am Mittwoch den ganzen Tag im Atelier anwesend sind. Die Assistierenden betreuen jeweils ca. 10 Studierende. Der Dienstag beginnt um 09.00h mit einer Vorlesung, danach finden die Tischkritiken statt. Die Studierenden bereiten sich darauf vor und bringen alle relevanten Skizzen, Pläne und Modelle mit. Die Besprechungen finden ohne Bildschirme statt. Am Mittwoch um 17.00h gibt der Dozent ein feedback über die Entwicklung der Projekte.

Siedlung Halen, Bern (Atelier 5)
Projekt Westfeld, Basel (Enzmann Fischer Architekten und Lorenz Eugster Landschaftsarchitekt)
Skizze Alvaro Siza