Estelle Lippuner

STRUKTUR

Der WKL 695 und der WKL 694 haben zwei unterschiedliche Struktursysteme. Der WKL 695 besteht aus einer Struktur mit tragenden Wänden und einer tragenden Fassade aus Beton. In den Stockwerken gibt es verschiedene Deckentypen. So gibt es flache Betonplatten, die auf Betonunterzügen liegen, aber auch Stahlbeton-Rippendecken, die hauptsächlich in Räumen mit sekundärer vertikaler Zirkulation verwendet werden. Der WKL 694 hat eine Struktur aus Betonpfeilern und einer flachen Betonplatte. Die Aussenfassaden sind ebenfalls tragend. Diese strukturelle Konfiguration bietet eine hohe Nutzungs- und Anpassungsflexibilität, die perfekt mit der ursprünglichen Nutzung dieses Gebäudeteils, nämlich als Bürogebäude, übereinstimmt. Für beide Teile gilt, dass der Ausdruck der Struktur sowohl innen als auch aussen sehr präsent ist. An der Fassade drückt sie ein regelmässiges, repetitives Raster aus, wo die Unterscheidung zwischen strukturellen Elementen und die Fassadenelementen explizit gemacht wird.

TYPOLOGIE

Die Gebäudetypologie ist eng mit der Struktur des Gebäudes verbunden. So gibt es zwischen den WKL 695 und 694 zwei unterschiedliche Typologien, die jedoch miteinander verbunden sind und von einem durchgehenden Mittelgang durchzogen werden. In WKL 695 definieren die tragenden Wände, die sich auf der Längsachse der Spannweite befinden, eindeutig eine Typologie mit zentralem Korridor. Die innere Organisation entwickelt sich somit in Längsrichtung mit einem grosszügigen Korridor, der auch in der Nordfassade zum Ausdruck kommt. Der zentrale Korridor des WKL 695 ist ein wichtiges typologisches Element. Er erstreckt sich über die gesamte Länge des Gebäudes und passt sich entsprechend der Struktur der verschiedenen Teile an. In WKL 694 verbreitert sich der Korridor ein erstes Mal im Bereich des einzigen zentralen Kerns und dann ein zweites Mal, in dem Teil mit dem freien Grundriss. Von da an erstreckt er sich bis zu den Fassaden und bildet so mehr als einen einzigen großen Raum. Ein weiteres typologisches Element des Gebäudes ist die grosse Deckenhöhe. Sie bietet optimale Lichtverhältnisse angesichts der grossen Tiefe der Räume und des Gebäudes.

AUSDRUCK

Die Fassaden der Gebäude WKL 695/694 sind ausdrucksstark und übertragen die charakteristischen Elemente der Struktur und der Typologie des Gebäudes. Die Ost- und Westfassaden sind durch die regulären und repetitiven strukturellen Raster charakterisiert. Das Ablesen der Struktur an der Fassade sowie die serielle Wiederholung der Fenstermodule verleihen einen industriellen Ausdruck des Gebäudes. Die Nord- und Südfassaden sind in drei Teile gegliedert. Der verglaste Mittelteil erstreckt sich über die gesamte Höhe des Gebäudes, während die beiden Seitenteile vollständig aus Ortbeton bestehen. Diese Betonwände drücken auch den tragenden Charakter der Fassade aus. Ein charakteristisches Element sind die äusseren Laubengänge der Fluchtwege. In dem sie sich vor der Fassade positionieren, stellen sie so eine vorherrschende Horizontalität in der Architektursprache des Gebäudes her.

Ansichten
Modellbild
Konstruktion
Grundrisse
Grundrisse
Schnitte
Situationsplan
Wohnung