Dorothée de Monfreid: In finsterschwarzer Nacht

Weil er auf dem Heimweg im dunklen Wald unheimliche Geräusche hört, versteckt sich Frieder in einem hohlen Baum. Von diesem sicheren Platz aus beobachtet er einen Wolf, der Feuer macht, um sich aufzuwärmen. Kurze Zeit später ertönt ein furchterregendes Geräusch und der Wolf rennt erschrocken davon. Jetzt ist es ein Tiger, der sich ans wärmende Feuer setzt, bis er durch das fürchterliche Gebrüll eines Krokodils verscheucht wird. Frieder entdeckt in seinem Baumversteck eine Tür. Diese Tür führt ihn in die Wohnung eines Hasen, der ihm anbietet, ihn bis nach Hause zu begleiten. Denn Hasen, die sind listig, Hasen kennen Tricks. Der Hase setzt sich auf die Schulter von Frieder. Darüber kommen ein schwarzer Umhang und eine fürchterliche Maske. So, als Ungeheuer verkleidet und laut brüllend, erreichen die beiden wohlbehalten Frieders Haus. Eben erst angekommen, klopft es an der Tür und sie hören die angstvollen Stimmen von Wolf, Tiger und Krokodil: «Im Wald ist ein Ungeheuer! Lasst uns herein!» Als das «Frieder-Ungeheuer» die Tür öffnet, rennen die Tiere laut schreiend in den Wald zurück.

Die Geschichte wird in kurzen Sätzen und mit plakativen Illustrationen erzählt. Die Grundfarben schwarz und blau unterstreichen die Stimmung und Furcht der Figuren richtig gut. Dieser eindringlichen Angst steht der feine, leicht schräge Humor der Geschichte gegenüber. Ein wundervolles Buch, um mit Kindern über ihre Ängste und Angstträume zu sprechen und über Strategien im Umgang mit Angst zu philosophieren. Für Kinder ab etwa 5 Jahren.

Dorothée de Monfreid: In finsterschwarzer Nacht. Moritz Verlag, 2009. ISBN 978-3-89565-200-4

Rezension: Rahel Romanowski

Zurück zur Übersicht