Systemimmanente Konflikte Denkmalpflegerische Herausforderungen im Umgang mit dem jüngeren Kulturerbe
Silke Langenberg
Dieser Artikel beruht auf einem Vortrag, der beim Symposium «Baukulturen der Boomjahre» am 15.06.2023 an der FHNW in Muttenz gehalten wurde. Alle Beiträge finden Sie im Online-Tagungsband.
In Ihrem Beitrag, der bereits als Einführung der Publikation «Junge Baudenkmale» 2023 im Jovis Verlag erschienen ist, widmen sich Silke Langenberg und Hans-Rudolf Meier unter dem Titel Systemimmanente Konflikteverschiedenen Herausforderungen, denen sich die Institution Denkmalpflege im Umgang mit jüngeren Beständen konfrontiert sieht. Sie diskutieren verschiedene Dilemmata im System Denkmalpflege, die sowohl die Institution selbst betreffen, als auch die Werte junger Baubestände. So geht es einerseits um die Schwierigkeit der Selektion von Schutzobjekten aus einem vergleichsweise grossen Bestand, der angesichts hoher Abrissraten im Bauwesen aktuell fast immer mit dem Inkaufnehmen baulicher Verluste der nicht ausgewählten Objekte einhergeht. Gleichzeitig stellen sie die Frage, ob die Inventarisierung nicht früher einsetzen muss, da sich die Erneuerungszyklen im Bauwesen beschleunigen und tiefgreifende Sanierungen oftmals bereits erfolgt sind, bevor die Bauten ins Blickfeld der Denkmalpflege rücken. Bezüglich der Bewertung der jungen Bestände steht die Frage nach der Bewertung flexibler Grundkonzepte von (System-)Bauten im Vordergrund, die häufig im Widerspruch zur Erhaltung der Originalsubstanz stehen.
Anmerkungen
Der Vortrag stützte sich auf die Publikation: Silke Langenberg und Hans-Rudolf Meier. Systemimmanente Konflikte, in: Reallabor Nachkriegsmoderne. Zum Umgang mit jungen Denkmälern der Moderne, hg. v. Gisbertz, Olaf; Escherich, Mark; Hoyer, Sebastian; Putz, Andreas; Weber, Christiane, Berlin 2023, S. 18–28.
https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783868597950/html?lang=de