Bauen als Umweltzerstörung!?

Das Bauen auf der Welt verschlingt eine Unmenge an natürlichen wie auch an durch den Menschen hergestellte Ressourcen. Einerseits ist dies der Flächenverbrauch, andererseits sämtliche für die bei der Errichtung von Neubauten notwendigen Baumaterialien.

Les Trente Glorieuses, Wirtschaftswunder, Miracolo Economico – die Jahre von 1945 bis 1975 stehen für wirtschaftlichen Aufschwung und umfassende Bautätigkeit. Heute argumentiert man, dass die Bauten jener Zeit am Ende ihrer Lebensdauer stünden. Als Gesellschaft können wir uns das aber nicht mehr leisten, nur durch Abbruch und Neubau die Bauwirtschaft am Laufen zu halten. Planen und Bauen muss ressourcenschonend und im Sinne eines nachhaltigen Um- und Weiterbauens verstanden werden. Renditen, Normen, Standards usw. müssen neu bewertet werden. Und von den Auftraggeber:innen über die Planer:innen bis hin zu den Nutzer:innen muss mehr Verantwortung für die Gestaltung der gebauten Umwelt eingefordert werden. Denn nur ein umfassendes Verständnis unserer baulichen Eingriffe in Stadt und Land wird dazu beitragen, eine schöne, robuste und nachhaltige zukünftige Baukultur in die Wege zu leiten.

Anne-Catherine Schröter (FHNW), Harald R. Stühlinger (FHNW) und Marco Zünd (Buol & Zünd Architekten) diskutierten an der Swissbau 2022 über Umnutzungsstrategien, Ersatzneubauten, den Respekt vor dem Bestand sowie Baukultur.