Grattacieli di Milano – HS22

Bereits 1923 wurden mit den Zwillingstürmen an der Piazza Piemonte die ersten Hochhäuser von Mailand erstellt. Aus heutiger Sicht sind diese Bauten mit ihren 38 Meter Höhe eher bescheiden, aber in der damalige Zeit überragten Sie das Stadtgefüge um mehrere Stockwerke. Weitere Hochhäuser sollten bald folgen, wie z.B. die turmartigen Wohnbauten Casa e Torre Rasini von Gio Ponti. In den 50er-Jahren gewannen die Türme an Höhe, Beispiele dafür sind der Corso Italia 13 von Luigi Moretti und die Torre al Parco von Vico Magistretti.
Einige dieser Bauten haben sich bis heute als Wahrzeichen der Stadt gehalten, so zum Beispiel die markante Torre Velasca von 1951, eine wuchtige, körperhafte Erscheinung mit ausgeprägter Silhouette und steilem Kupferdach als oberen Abschluss. Als Produkt einer von Kriegszerstörungen gezeichneten Stadt wird die ‹Torre Velasca› bis heute sowohl bewun- dert wie auch kritisch beäugt. Oder auch der 1960 erbaute Pirelli Turm von Gio Ponti und Pier Luigi Nervi, welcher mit seinen 127 Meter Höhe lange Zeit das höchste Gebäude von Italien bleiben sollte.
Heute sind auch diese Höhen längst überholt, so erreicht der Unicredit Tower von César Pelli 231 Meter. Auch im Bereich der Nachhaltigkeit wird experimentiert: das Projekt Bosco Verticale von Boeri Studio hat mit ei- nem vertikalen Wald aus 800 Bäumen als eines der ersten Projekte die Fassadenbegrünung im grossen Stil getestet. Diese und viele weitere Türme von internationalen Architekten und Architektinnen sind in den letz- ten Jahren um die Porta Nuova und innerhalb des Projekts ‹City Life› auf dem ehemaligen Messegelände entstanden mit dem Anspruch, Vorbildcharakter für eine nachhaltige Stadtentwicklung zu erreichen.