FS22 – Stadtwohnen in Basel

Donzent: Prof. Matthias Ackermann

Assistenz: Dorian Bürgy, Axel Gassmann, Valentin Lang, Fabienne Maritz und Anja Müller

Soziale Nachhaltigkeit: Prof. Christina Schumacher

Begleitung Tragkonstruktion: Tobias Huber und Manuel Wehrle

 

Stadtwohnen

Während im Herbstsemester unter dem Titel „Wohnkultur“ die Einführung in die Architektur des Wohnens im Vordergrund stand, geht es in diesem Semester um städtische Wohnbauten. Diese stellen den Grossteil der städtischen Bebauung, sie formen die städtebaulichen Grundthemen und bilden einen kontinuierlichen Hintergrund für die Ausnahmen, die Bauten für Sondernutzungen. Die städtischen Aussenräume, Strassen, Plätze, Parks und Gärten werden in der Regel von Wohnbauten gefasst. Sie sind also essenziell für die Struktur und das Bild der Stadt.

Wohnhäuser werden in der Regel für den Ort entworfen. Sie sind geprägt durch die Besonderheiten dieses Ortes, die Erschliessung, die Orientierung zur Sonne und durch eine Idee des Wohnens.

Einführung Semester 22. Februar 2022, 11.00 Uhr, Atelier
Besichtigiung 23. Februar 2022, ab 10.30 Uhr in Gruppen

 

Vorübung

Mit einer Vorübung werden wir einen freien Zugang zur Beziehung zwischen Wohnung und Gebäudetypologie erkunden.

Ausgabe Vorübung 16. März 2022, 10.00 Uhr, 01.O.20
Kritik 23. März 2022, 9.00 Uhr, 03.N.21

 

Semesterprojekt

Wohnungsbau in der Stadt bezieht sich immer auf einen Kontext. In der Regel handelt es sich dabei ebenfalls um Wohnbauten. Wir untersuchen in diesem Semester mit Projekten die Nachbarschaften starker Architekturen, die als prägende Beispiele für den Wohnungsbau ihrer Zeit gelten. Die neuen Projekte sollen ihre Nachbarn nicht imitieren. Die Nähe soll Anlass zum genauen Beobachten der städtebaulichen Lösung, der Typologien und der Wohnungen selbst sein.

Gesucht werden zeitgemässe Ansätze, die sich mit dem Aspekt der Dichte beschäftigen. Dabei ist nicht primär die bauliche Dichte gemeint, sondern die Belegungsdichte. Anzustreben sind Grundrisse, die auch bei intensiver Belegung gut nutzbar sind. Die Privatheit muss dabei ebenso gewährleistet sein wie das Leben in der Gemeinschaft.

Besonderes Gewicht ist der Erschliessung, den Nutzungen im Erdgeschoss und der Vielfalt der Wohnungsgrössen beizumessen. Die Gebäude sollen mindestens die vorgegebenen Wohnungstypen enthalten. Zusätzlich können auch unkonven-
tionellere Wohnmodelle vorgeschlagen werden, sie müssen aber aus einer präzisen Idee entwickelt werden.

Konstruktiv werden nachhaltige Lösungen gesucht, die werthaltig sind und die Systemtrennung berücksichtigen. Der Beton als Baumaterial soll zurückhaltend und bewusst eingesetzt werden.

 

Anforderungen

Die Studierenden entwickeln selbständig Projekte in den acht vorgegebenen Perimetern. Bevor die Entwurfarbeit beginnt, beschäftigen sich die Studierenden intensiv mit dem Bestand. Die neuen Gebäude sollen sich in vielfältiger Art und Weise an diesem Bestand messen. Mit der Schlussabgabe präsentieren die Studierenden eine persönliche Sicht auf die Nachbarbauten.

Begleitung Assistierende (wöchentliche Tischkritiken einzeln)
Dozenten Tragkonstruktion (Sprechstunden)

Präsentation
Analyse und Modell Dienstag, 22. März, 2022, 10.30 Uhr, Atelier

Ausgabe Mitwoch, 23. März 2022, 17.00 Uhr (Konzepte, Programm)

1. Zwischenkritik 12. und 13. April 2022, 03.N.21

Abgabe Situation 1:500
Vollständige Projektpläne im Massstab 1:200
Erdgeschoss mit Umgebung
Einsatzmodell 1:200
Aussagen zum Konzept
Arbeitsmodelle

2. Zwischenkritik 10. und 11. Mai 2022, 03.N.21

Abgabe Situation 1:500
Vollständige Projektpläne im Massstab 1:200
Erdgeschoss mit Umgebung
Einsatzmodell 1:200
Möblierte Grundrisse einer Wohnung 1:50
Aussagen zu Konstruktion und Materialisierung
Zwei Renderings (innen und aussen), Arbeitsstand

Abgabe der Pläne und Modelle 6. Juni 2022, 12.00 Uhr
Schlusskritik 7. bis 9. Juni 2022 mit Gästen

Abgabe Situation 1:500
Vollständige Projektpläne im Massstab 1:200
Erdgeschoss mit Umgebung
Einsatzmodell 1:200
Möblierte Grundrisse der Wohnungstypen 1:50
Räumliche Zeichnung einer möblierten Wohnung
Konstruktiver Schnitt mit Materialisierung 1:20
Aussagen zu den Nachbarbauten
Zwei Renderings (innen und aussen)

 

Soziale Nachhaltigkeit

Soziale Diversität in Nachbarschaften zu ermöglichen ist nicht nur ein wichtiger Aspekt der sozialen Nachhaltigkeit, sondern auch ein Mittel, um den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken. Aber was ist damit genau gemeint und was kann Architektur dazu beitragen?

Nach einem Input zu diesen Fragen werden wir in der Vorübung zur sozialen Nachhaltigkeit spezifische Programme entwickeln, die in den untersuchten Perimetern günstige Ausgangslagen schaffen für sozial gemischte Nachbarschaften.

Input 22. Februar 2022, 14.00 Uhr, 01.W.03
Prof. Christina Schumacher

Seminar 15. März 2022, 9.00 Uhr, Atelier
Prof. Christina Schumacher
in 8 Gruppen mit den Assistierenden

 

Raumprogramm

Die soziale Durchmischung der Bewohnerinnen und Bewohner ist eines der Ziele der Semesteraufgabe. Es sind deshalb unterschiedliche Wohnungsgrössen vorzusehen. Die Wohnungsgrundrisse müssen unterschiedlichen Wohnbedürfnissen und Lebensphasen gerecht werden. Zu beachten ist auch, dass sich Bestand und Neubau auch in Bezug auf die Nutzergruppen ergänzen sollen.

Damit die Wohnungen längerfristig nutzbar sind, ist darauf zu achten, dass sie anpassbar sind. Anpassbarkeit lässt sich baulich am besten durch konsequente Bauteiltrennung, einfache statische Strukturen, nichttragende Zwischenwände und räumlich durch flexibel nutz- und zuordenbare Flächen erreichen.

Investitions- und Mietkosten stehen im nichtspekulativen Umfeld in einem direkten Verhältniss zueinander. Gefragt sind deshalb ökonomisch optimierte Baustrukturen und kostenbewusste Ausbauten.

Zur jeder Wohnung ist ein entsprechender Aussenraum (Balkon, Loggia oder Terrasse) vorzusehen. Pro Treppenhaus sollen Nebenräume, Waschküchen und Abstellräume angeboten werden.

 

Wohnungen

10%

1.5 Zimmer / 45m2

30%

2.0 Zimmer / 55m2
2.5 Zimmer / 60m2

25%

3.0 Zimmer / 70m2
3.5 Zimmer / 80m2

20%

4.0 Zimmer / 90m2
4.5 Zimmer / 95m2

10%

5.0 Zimmer / 100m2
5.5 Zimmer / 110m2

5%

6.0 Zimmer / 120m2

Auf grössere Wohnungen soll verzichtet werden.

 

Grundlagen

Der Wohnungsbau wird mit Vorträgen und Lektüre (Selbststudium) thematisch eingeführt. Von den Studierenden wird erwartet, dass sie sich im Laufe des Semesters mit dem Wohnungsbau nicht nur projektbezogen, sondern auch breiter befassen.

 

Vorträge

Michael Alder (MA) Mittwoch, 23.02.22, 9.00 Uhr 01.O.07

Atelier 5 (AG) Dienstag, 1.03.22, 9.00 Uhr 01.O.20

Sergio Fernandez (AM) Mittwoch, 16.3.22, 9.00 Uhr 01.O.07

Herman Hertzberger (VL) Dienstag, 22.03.22, 9.00 Uhr 01.O.20

Muzharul Islam (NG) Dienstag, 29.03.22, 9.0 0 Uhr 01.O.20

Fernand Pouillon (DB) Dienstag, 05.04.22, 9.00 Uhr 01.O.20

Jean Nouvel (AG) Dienstag, 19.04.22, 9.00 Uhr 01.O.20

Luigi Snozzi / Monte Carasso (AM) Dienstag, 03.05.22, 9.00 Uhr 01.O.20
Am Samstag, 11.6.22 findet eine Exkursion nach Monte Carasso für Interessierte statt.

Rotes Zürich (VL) Dienstag, 17.05.22, 9.00 Uhr, 01.O.20

Herzog & de Meuron (FM) Dienstag, 24.05.22, 9.00 Uhr, 01.O.20

Bruno Taut (MA) Dienstag, 31.05.22, 9.00 Uhr, 01.O.20

 

Lektüre

Die Textsammlung „Über das Wohnen II – Stadtwohnen“ wird zum Selbstudium während des Semesters abgegeben.

Anja Müller bietet für Interessierte eine Gesprächsrunde zu den Texten an.

Mitttwoch, 13.15 Uhr (wöchentlich ab 2.3.22), Treffpunkt Atelier

 

Atelierbetrieb

Das Atelier bietet nicht nur persönliche Arbeitstische für alle Studierenden an, es ist auch Ort des Austauschs und der Begegnung, ein Ort in dem verschiedene Haltungen und Ideen aufeinandertreffen sollen. Von den Studierenden wird deshalb erwartet, dass sie sowohl am Dienstag als auch am Mittwoch den ganzen Tag im Atelier anwesend sind. Die Assistierenden betreuen jeweils ca. 11 Studierende.

Der Dienstag beginnt in der Regel um 09.00 Uhr mit einer Vorlesung. Im Anschluss und am Mittwoch Morgen finden die Tischkritiken statt. Die Studierenden bereiten sich darauf vor und bringen alle relevanten Skizzen, Pläne und Modelle mit. Die Besprechungen finden ohne Bildschirme statt.

Am Mittwoch um 17.00 Uhr gibt der Dozent ein feedback über die Entwicklung der Projekte und Hinweise auf den weiteren Verlauf der Arbeiten.

Wohn- und Geschäftshaus Allschwilerstrasse, Basel (Herzog & de Meuron)
Sergio Fernandez: Vill’Alcina, Caminha
Bibliothek Werner Oechslin, Einsiedeln
Studio Mumbai Architects, Nagaon Alibag, Indien © Studio Mumbai Architects 2011